„Pictures of Pop – Fotografie in der Popkultur“ vom PopRat Saarland startet am nächsten Freitag – Erste Ausstellung: „Popstars vor der Popkultur“ im Historischen Museum Saar – Ministerpräsident und Schirmherr Tobias Hans eröffnet das Festival – Insgesamt über 40 Fotoausstellungen saarlandweit zum Thema Popkultur, mehr als 1.000 Fotos, über 130 Fotografinnen und Fotografen – Erste Woche mit Highlights

„Pictures of Pop (PoP) – Fotografie in der Popkultur“ heißt das Ausstellungsfestival, in dem der PopRat Saarland vom 30. August bis März kommenden Jahres in über 40 Ausstellungen im ganzen Saarland insgesamt weit über 1.000 aussagekräftige Fotos von über 130 Fotografinnen und Fotografen zum Thema Popkultur präsentiert.

Der Schirmherr von „Pictures of Pop“, Ministerpräsident Tobias Hans, eröffnet am Freitag, 30. August, 18.30 Uhr zusammen mit Festivalleiter Peter Meyer die Ausstellung „Popstars vor der Popkultur – eine Kabinettpräsentation“ im Lesesaal des Historischen Museums Saar und startet damit den gesamten Ausstellungsreigen von „Pictures of Pop“. In der ersten Woche werden neben der Ausstellung im Historischen Museum auch die Ausstellungen „Wolfsnacht! Powerwolf als Headliner in Wacken – eine Reportage“ von Fotograf Christian Ripkens (Samstag, 31. August, 18.00 Uhr, Galerie Neuheisel), „Painted Feelings“ von Fotografin Laura König/Aura Luna Photography (Sonntag, 1. September, 15.00 Uhr, GEM Sessions Showroom, Mainzer Straße 50, Saarbrücken), „St. Wendeler Popgeschichte“ von Fotograf Josef Bonenberger und anderen (Sonntag, 1. September, 18.00 Uhr, vor dem Alten Rathaus) und „Pop-Ikonen im Saarland – Fotos aus drei Jahrzehnten“ mit Fotos von Julius C. Schmidt und Ferdi Hartung (Mittwoch, 4. September, 18.30 Uhr, Union Stiftung, Steinstraße 10, Saarbrücken-Malstatt – eine Ausstellung des Landesarchivs Saarbrücken in Kooperation mit dem PopRat Saarland) eröffnet werden.

Ausstellung Nummer Eins: „Popstars vor der Popkultur – eine Kabinettpräsentation“

Varieté-Sternchen, Theaterschauspieler, Stummfilmgrößen, Zirkusleute – die europäische und nordamerikanische Welt hatte ihre Popstars lange vor dem weltweiten Siegeszug der amerikanischen Popkultur heutiger Prägung. Und sie hat sie von Mitte des 19. Jahrhunderts bis an das Ende der 1950er Jahre auf die ihr eigene, zeitgeistige Weise im Foto inszeniert: meist überbordender Gestus, oft genug strenge Mimik, bisweilen überzogene Dramatik – die aus der historischen Fotosammlung Le-Wa (Herrmann Lehnhoff und Maria Wallpott) des Landesarchiv des Saarlandes stammenden, ausgewählten originalen Aufnahmen (Albumin- und Silbergelatinabzüge) zeigen 50 Stars und Sternchen aus längst vergangenen Zeiten, teils mittlerweile weitgehend unbekannte Megastars von damals, teils Pop-Ikonen, die auch heute noch bekannt sind und immer noch Bewunderung hervorrufen, darunter Buster Keaton, Sarah Bernhardt und viele mehr.

Musikalisch begleiten wird die Vernissage das saarländische Duo Martin Herrmann und Daniel Franke mit Musik aus den Roaring Twenties.

Die Ausstellung wurde kuratiert von Simon Matzerath und Peter Meyer mit Unterstützung von Herrmann Lehnhoff und dem Landesarchiv Saarbrücken.

„Wir starten mit einem unerwarteten Thema in den `Pictures of Pop´-Reigen: Mit den Fotografien von populären Menschen, Popstars, die vor der Amerikanisierung der Popkultur weiten Kreisen bekannt waren. Wir wagen zu Beginn unseres Ausstellungsfestivals bewusst den Blick zurück zu den Wurzeln der Popularisierung unserer heutigen Zeit und zeigen die in unseren Tagen bisweilen amüsant wirkende Inszenierungsart der damaligen Fotografie und die übertriebenen Posen der damaligen Stars. Herzlichen Dank an Museumsdirektor und PopRat Simon Matzerath und sein großartiges Team für die unkomplizierte und äußerst fruchtbare Zusammenarbeit. Wir sind sehr froh, dass wir im renommierten Historischen Museum Saar zu Gast sein dürfen“, sagte Peter Meyer, Vorsitzender des PopRates Saarland, Kurator des „Pictures of Pop“ und Mitkurator der Ausstellung „Popstars vor der Popkultur“.

Und der Direktor des Historischen Museums und Kurator der Ausstellung ergänzte: „Wir freuen uns, mit dieser Kabinettspräsentation das `Pictures of Pop´ zu eröffnen. Mein Dank gilt auch unseren Trägern, dem Regionalverband Saarbrücken und dem Ministerium für Bildung und Kultur, sowie dem Landesarchiv als Leihgeber.“

„Pictures of Pop“ als Popkultur-Botschafter     

„Mit dem Ausstellungsfestival `Pictures of Pop´ führen wir den Besucherinnen und Besuchern ohne große Worte die enorme Bandbreite, kommunikative Wirkkraft, emotionale Strahlkraft und atemberaubende Kreativität dieser Kultur des Jetzts vor Augen“, sagte der Vorsitzende des PopRates Saarland und Kurator des „Pictures of Pop“, Peter Meyer. „Zudem bieten wir spannende, wuchtige, witzige, leise und laute Ausstellungen, teils plakativ, teils mit Tiefgang, teils beides. Zugleich demonstrieren wir als PopRat, was ein funktionierendes und belastbares Netzwerk alles leisten kann, wenn Spirit und Ziele stimmen.“

Neben den erwartbaren Ausstellungen mit Live-Fotos von Bands, Band-Porträts, Popkultur-Macher-Porträts und Cover Art-Fotos – diese freilich auf höchstem Niveau – präsentiert „PoP“ auch spannende Fotos von Themen wie Phantastik, Urban Art/Street Art, Tanz, Festivalkultur, Musical oder Randthemen der Popkultur, wie etwa die Hinterlassenschaften, die „Leftovers“ eines Popevents, Popstars vor der (amerikanisierten) Popkultur, die Pin Up-Szene und vieles mehr.

Poppiges Begleitprogramm: Bands, Gesprächsrunden, Workshops – Kooperation mit dem Fotoclub Tele Freisen

Außerdem wartet das Ausstellungsfestival mit einem ansprechenden Begleitprogramm auf: „Wir werden zu fast jeder Vernissage Singer/Songwriter oder Bands präsentieren, etwa den französischen Chansonnier Frédéric Zeitoun zur Chanson-Fotoausstellung mit dem Landesarchiv in der Union Stiftung in Saarbrücken oder Frau Wolf zur Ausstellungseröffnung der Boockmann-Ausstellung im Institut für aktuelle Kunst im Saarland in Saarlouis, Robot Scientist und DJ Markus Schneider zur Brian Griffin-Ausstellung im Landtag oder the autumn art festival zur Flaneur-Vernissage im Kurze Eck in Saarbrücken. Wir haben Poetry Slam im Programm (Andrea Maria Fahrenkampf) genauso wie Workshops und Seminare zum Thema Foto, Werkstattgespräche und Gesprächsrunden. Mit unserem Kooperationspartner Fotoclub Tele Freisen etwa werden wir einen Schnupperkurs zur Live- und Konzertfotografie anbieten, und der vielfach für seine Fotoarbeiten ausgezeichnete Club wird eine AV-Show zum Thema Popkultur präsentieren. Außerdem feiern wir im Rahmen der Ausstellung `Covers of Pop´ im Saarbrücker Garelly-Haus den zehnten Geburtstag unseres Medienpartners Popscene mit einem umfangreichen Pop-Programm.“

Alle Ausstellungen werden im „Pictures of Pop – Fotografie in der Popkultur“-Katalog präsentiert, der über den Conte Verlag für 15 Euro in allen Buchhandlungen Deutschlands zu haben ist (ISBN: 978-3-95602-205-0).

Alle wichtigen und aktuellen Infos gibt es unter www.pop19.de.

Entsprechend der Definition von Popkultur des PopRates Saarland, der die Stärke der Popkultur in der Inszenierung des wirkmächtigen Crossovers alter und neuer Kulturen sieht, steht die Musik („Popmusik“) zwar im Mittelpunkt, aber die Popkultur-Akteure haben weltweit von Anfang an viele weitere Kulturgenres und Ausdrucksformen in ihre Kreativ- und Schöpfungsprozesse mit einbezogen: Tanz, Film/Bewegtbild, Video- und Medienkunst, Industriekultur, Mode, Fotografie, Design, Literatur/Lyrics, aber auch jüngere Kulturgenres wie Urban Art/Street Art, Gaming oder Comic etc. Diese inhaltlich wie emotional vielschichtige Inszenierung von kreativer Zeichensetzung über möglichst viele Sinne, flankiert freilich durch klare Zielgruppenansprache und gut organisierte und gesteuerte Kommunikations- und Vertriebswege, hat den weltweiten Siegeszug der Popkultur ermöglicht, sie macht Popkultur bis heute aus. Und das ist auch der Ansatz von „Pictures of Pop“: Der Ausstellungsreigen demonstriert das Thema Popkultur in seiner ganzen Breite.

Foto: Siegfried Enkelmann | Suse Preisser (1920–1979). bekannte deutsche Tänzerin.

Sammlung Le-Wa, Sandesarchiv des Saarlandes.